„Der Frühling bringt Blumen

Die Eisblumen auf den Fensterscheiben hat der warme Frühlingshauch weggetaut.
Die Doppelfenster sind entfernt und die Stube ist für die Frühlingszeit bereitet.
Im April kämpft der Frühling noch mit den Resten des Winters. Das dicke Eis auf unserem See schmilzt und die Eisschollen werden von starken Winden gebrochen. Wir, die Lorbasse, nutzen die großen, dicken Schollen leichtfertig als Flöße auf den freien stellen des Sees. Wahnsinn, würde man heute sagen, zum Glück ist nichts Ernsthaftes passiert.

Auf den noch weißen Feldern zeigen sich die ersten Flächen, aus denen das Wintergetreide in der Sonne sattgrün leuchtet. Graue Wolken werden immer häufiger aus dem klaren Frühlingshimmel verweht. Der durch das Dorf fließende Bach hat durch das Schmelzwasser einen hohen Wasserstand, und die im Frühling laichenden Hechte kommen weit den Bach hinauf.
Das ganze Land erwacht aus dem Winterschlaf, die ersten Blümchen wagen sich durch die Schneereste.
Die Zugvögel kehren in Scharen zurück und irgendwann heißt es dann: „Die Störche sind da!” Die Luft ist herrlich - „der Frühling geht durch das Land”.

Immer bunter werden die Wiesen. Die Bauern bereiten sich auf die Feldarbeit vor, doch der Boden ist noch zu nass. In den Gärten, im Schutz der Gebäude, wird schon fleißig gearbeitet und es blüht in vielen Farben. Die Obstbäume sind von weißer Blütenpracht umhüllt. Am Wiesenrain bekommen die weißstämmigen Birken ihr erstes Grün und im Mai setzen in den Gärten die Maiglöckchen noch einen weiteren Akzent.

Mittlerweile haben die Bauern gepflanzt und auch das Sommergetreide gesät, die ersten Kartoffelpflänzchen gehen bereits auf. Der Lenz ist auf dem Höhepunkt, die Luft ist mild, es duftet nach Flieder und Jasmin. Allerlei Käfer und summende Bienen haben wieder viel zu tun.
Im Juni ist es bereits sommerlich warm wir freuen uns schon auf das tolle Badevergnügen in unserem See.
Ein herrliches Frühlingsbild. So schön war unsere kleine Welt.

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© 2008 Martin Kostka

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